Kurzgeschichtenheft Die Anderen

Kurzgeschichtenheft im Postkartenformat. Der Snack für zwischendurch. 25 Seiten.

Was würdest du tun, wenn dich dein Leben lang ein Traum verfolgt?

Folgst du ihm, suchst du seinen Ursprung?

Der Protagonist dieser Kurzgeschichte muss sich genau diesen Fragen stellen.

Textauszug

I.

Es ist drei Uhr nachts. Aus einem traumlosen Schlaf bin ich schweißgebadet aufgewacht. Ich ziehe mich an und stehe auf, ich würde doch nicht wieder einschlafen. Nun sitze ich hier mit einem dampfenden Becher Tee und schreibe.

Ich schreibe die Träume meiner Kindheit auf, denn seit Kurzem träume ich nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, sie festzuhalten, solange ich kann. Anders als bei anderen Träumen ist der Traum, von dem ich schreibe, immer derselbe gewesen. Wobei, nicht ganz. In diesen Träumen - ich schreibe bewusst nicht Albträume, weil ich sie so nie wahrgenommen habe - kann ich bis zu einem gewissen Grad frei handeln.

Ich erkunde die Welt Stück für Stück und versuche, ihre Geheimnisse zu erforschen.

Lebend habe ich den Traum nur zweimal verlassen, ansonsten endet der Traum immer damit, dass ich gefangen bin oder sterbe. So wie man in Träumen halt stirbt, bin ich danach aufgeschreckt. Lieber Leser, ich muss mich etwas korrigieren. Ob ich die beiden Male den Traum überlebt habe, weiß ich nicht mehr, ich bin ans „Tageslicht" zurückgekehrt und aufgewacht.

Die Träume beginnen immer gleich.

Content Notes:

Spinnenwesen, Träume, Angst, Dunkelheit, Erinnerungen, Mobbing, Queerfeindlichkeit, Beleidigungen, Sterben (im Traum)